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Forschungsschwerpunkte

Die experimentelle und Grundlagenforschung im Rahmen eines chirurgischen Faches sehen wir mit dem übergeordneten Ziel der mittel- und langfristigen klinischen Umsetzbarkeit. Ziel der Innovationen soll die Steigerung der Lebensqualität des Patienten sein. Forschung nimmt bei uns als Teil einer Universitätsklinik einen hohen Stellenwert ein. Deshalb haben wir einen beachtlichen wissenschaftlichen Output zu verzeichnen. Unsere Forschungsbereiche orientieren sich an den von der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg definierten Forschungsschwerpunkten. Für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Klinik umfassen diese:

In unserer Klinik ist die Biomedizin ein Kernpunkt unserer Forschung. Dabei verbinden wir in interdisziplinären Forschungsprojekten Methoden der Molekularbiologie und der Zellbiologie. Schwerpunkt ist dabei die Interaktion zwischen Biomaterialien und Zellen im gesunden und auch kompromittierten Lager. Ebenso wird weiterführend an der optischen Analyse von pathologisch verändertem Gewebe geforscht.

Ziel der Forschung im Bereich Infektions- und Entzündungsforschung ist die molekularbiologische Analyse der Zusammenhänge zwischen der adjuvanten Strahlentherapie bei der Behandlung von Tumoren im Kopf-Halsbereich und den damit verbundenen Wundheilungsstörungen im ersatzschwachen Transplantatlager. Es werden zytokingesteuerte Therapieansätze erarbeitet.

Ein Schwerpunkt der klinischen und auch experimentellen Forschung beschäftigt sich mit dem weiterführenden Verständnis der Tumorbiologie des Mundhöhlenkarzinoms auf zellulärer, molekularer und immunologischer Ebene.

Ein Fokus liegt auf der Früherkennung des Plattenepithelkarzinoms und der Bestimmung der Dignität von Krebsvorstufen (Präkanzerosen) der Mundhöhle über genetische Veränderungen, die während der Tumorentstehung und Progression auftreten und diese Vorgänge vorantreiben. So sollen neue Therapien entwickelt werden, um der Entstehung einer Malignität entgegenzuwirken oder um die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung, die bei frühen Stadien gegenüber einer fortgeschrittenen Erkrankung deutlich höher liegt, zu verbessern. Solche Untersuchungen können zudem neue Ansatzpunkte für innovative Therapien liefern. In diesem Bereich konnten wir in der Vergangenheit viele wertvolle Studien publizieren. Ein kürzlich aufgelegtes Projekt und eine neue klinische Studie sollen die Forschungen weiter voranbringen.

Ein zweiter hoch aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Immun-Onkologie und periphere Immuntoleranz. Hier soll der Einfluss der Antwort des Immunsystems, die von Tumoren und Präkanzerosen induziert wird, und von sogenannten Immunmodulatoren, wie Immun-Checkpoints und Immun-Aktivatoren, näher untersucht werden. Wir hoffen so innovative Immun-Therapien, vor allem basierend auf Antikörper-Therapien, entwickeln zu können, die bereits bei der Behandlung fortgeschrittener Karzinome der Mundhöhle mit herausragendem Erfolg angewendet werden.

Die chirurgische Behandlung von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich strebt die komplette Entfernung des erkrankten Gewebes an. Um den resultierenden Gewebeverlust auszugleichen wird eine funktionelle, ästhetische und möglichst entnahmemorbiditätsarme Defektdeckung angestrebt. Eigenes Gewebe genauso wie Biomaterialien werden zur Kompensation der Strukturen eingesetzt. Anhand mehrerer Strategien wie

  •        Optimierung der präoperativen 3D-Bildgebung und virtuelle OP-Planung
  •        Senkung der der Entnahmemorbidität
  •        Oberflächenangleichung zwischen Entnahme- und Empfängerregion
  •        Klärung von Perfusionsmechanismen mit entsprechenden Modellen
  •        Prüfung innovativer Materialien

arbeiten wir an Lösungen, um die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten zu steigern.

Die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie agiert als Schnittstelle zwischen Zahn- und Humanmedizin. Daher haben wir ein wesentliches Augenmerk unserer Forschungsbemühungen auf die Schnittstelle „Orale Erkrankungen - generalisierte Erkrankungen“ gelegt.

Den chirurgischen Fächern in Deutschland mangelt es an Nachwuchs. Attraktive Lehr- und Ausbildungsformate sind vonnöten, um Studierende und Lehrende für die Chirurgie zu begeistern. Wir kreieren Ideen und entwickeln „ex vivo“- und „hands on“-Modelle, die wir in innovativen Lehr- und Ausbildungsformaten umsetzen und evaluieren.