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Vom Einfluss des Immunsystems auf den Mundhöhlenkrebs

Vom Einfluss des Immunsystems auf den Mundhöhlenkrebs

Erlanger Mediziner erhält höchste wissenschaftliche Auszeichnung der deutschen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Für seine Forschungsarbeiten zur Bedeutung des Immunsystems bei der Entstehung und Behandlung von Tumoren und entzündlichen Erkrankungen in der Mund-, Kiefer- und Gesichtsregion erhielt PD Dr. Dr. Manuel Weber, Oberarzt der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. Marco Kesting) des Universitätsklinikums Erlangen den renommierten Wissenschaftspreis 2021 der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG). Dr. Dr. Weber konnte wissenschaftlich belegen, dass sowohl das Entstehen als auch das Fortschreiten von Mundhöhlenkrebs mit Veränderungen im Immunsystem zusammenhängt. Eine wichtige Erkenntnis, die für die Therapie von Kopf-Hals-Tumoren von hohem Nutzen sein könnte.

Darüber hinaus gelang es dem Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Uni-Klinikums Erlangen in seiner Forschungsarbeit, den Einfluss von Immunzellen bei der Entstehung von Entzündungen und Zysten im Kiefer zu identifizieren und zu charakterisieren. Bereits 2019 hatte die MKG-Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen auf Basis der Erkenntnisse von Dr. Dr. Weber und seiner Kollegen zum Einfluss des Immunsystems auf die Entstehung von Mundhöhlenkrebs eine prospektive klinische Studie (PREDICT-OLP) aufgelegt, die bis heute läuft. Die Berücksichtigung von immunologischen und oralmedizinischen Aspekten bei der chirurgischen Behandlung von Patienten ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der MKG-Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen.

PREDICT-OLP-Studie

Ziel der multizentrischen PREDICT-OLP-Studie (Prospektive Prädiktion der malignen Transformation oraler Leukoplakien mithilfe eines MAGE-A-basierten Immunoscores) ist es, die Vorstufen von Mundhöhlenkrebs mit einem hohen Entartungsrisiko frühzeitig zu identifizieren. Dabei soll die Genauigkeit eines Früherkennungstests bei weißlichen, nicht abwischbaren Veränderungen der Mundschleimhaut, den sogenannten oralen Leukoplakien (OLP), untersucht werden. Bei guten Ergebnissen könnte dieser Test als zweites Diagnostik-Standbein die klassische Histologie ergänzen. Die PREDICT-OLP-Studie wird zusätzlich dabei helfen, spätere Therapieerfolge abzuschätzen: Liegen immunologische Veränderungen der OLP vor, könnte in Zukunft eine Immuntherapie möglicherweise die maligne Tranformation verhindern.

Link zur laufenden Studie:

https://www.ccc.uk-erlangen.de/kopf-hals-tumorzentrum/fight-oral-cancer/predict-olp-studie/

Weitere Informationen:

PD Dr. Dr. Manuel Weber
Telefon: 09131 85-33601
E-Mail: mkg-chirurgie(at)uk-erlangen.de